Elternwirtschaft

ELTERNWIRTSCHAFT

Forschungsergebnisse renommierter Unternehmensberatungen wie McKinsey in Deutschland oder die London School of Economics zeigen, dass sich eine höhere Diversität in den Führungsgremien eines Unternehmens positiv auf Unternehmenskennzahlen auswirken: Je mehr Frauen im Top-Management des jeweiligen Unternehmens vertreten sind, desto positiver sind die Zahlen. Elternorientiertes Denken und Handeln zählen also ganz klar zu den Erfolgsfaktoren in der Wirtschaft!

VÄTERKARENZ UND VEREINBARKEIT

Die Grundlage für die CHARTA ELTERNWIRTSCHAFT war die Studie „Elternorientierte Personalpolitik“, die das Land NÖ und die Wirtschaftskammer NÖ im Jahr 2010 in Auftrag gegeben haben. Besonderer Fokus lag dabei auf dem Thema Väterkarenz – hier hat die Studie verschiedenste fördernde und hemmende Faktoren bei der Inanspruchnahme von Väterkarenz identifiziert.

Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren
Flexible Gestaltungsmöglichkeiten von Karenz und Arbeitszeit Befürchtung eines negativen Einflusses auf die Karriere
Positive Bewertung von Karenzvätern im beruflichen Umfeld Zu geringer Informationsstand über die Möglichkeiten
Erwerb von Kompetenzen für Beruf Erwartete negative Bewertung durch das berufliche Umfeld oder Vorgesetzte
Partnerschaftlich orientierte Rollenbilder Traditionell orientierte Rollenbilder
Einkommensverlust

VERBESSERUNG DER VEREINBARKEIT

Die StudienautorInnen Dr. Erich Lehner, Dr.in Susanne Markovits und Mag.a Nora Heger haben 1.920 ArbeitnehmerInnen aus dem NÖ Landesdienst, ausgewählten Gemeinden und ausgewählten NÖ Betrieben zu ihren Ansichten rund ums Thema Elternpolitik befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

62 %

der befragten Männer wären bereit, Karenz zur Kinderbetreuung in Anspruch zu nehmen.

75 %

der befragten Männer können sich vorstellen, zugunsten der Kinderbetreuung Teilzeit zu arbeiten.

6 %

der befragten Männer haben sich schon (einmal) für Väterkarenz entschieden.

63 %

der Befragten befürchten einen Einkommensverlust.

23 %

der befragten Männer verdienen gleich viel oder weniger als ihre Partnerinnen.

€ 200/Monat

Die befragten Männer wären häufiger bereit, auf Einkommen zu verzichten – im Durchschnitt auf € 200 im Monat.

Mehr als 3/4

Mehr als drei Viertel der Befragten sind überzeugt, dass Männer bei der Kinderbetreuung soziale Kompetenzen erwerben können, die auch im Beruf nützlich sind. Dass dies ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für Väterkarenz bzw. Teilzeit ist, glauben sie jedoch nicht.

Die Studie zeigt also, dass sich das Rollenverständnis der Männer grundlegend ändert: Väter wollen sich nicht mehr auf die Ernährerrolle reduzieren lassen, sondern sich mehr in der Familie engagieren und aktive Väter sein. Daher entfalten sie ihr Potential am besten in einer gesunden Balance zwischen Beruf, Familie und Freizeit. „Engagierte Väter sind auch die besseren Mitarbeiter, weil sie über mehr Sozialkompetenz verfügen. Sie sind verantwortungsbewusster, teamfähiger, effizienter und loyaler“, resümiert der Studienautor und Männerforscher Dr. Erich Lehner.

Wollen Sie mehr über die Studie „Elternorientierte Personalpolitik“ erfahren? Dann klicken Sie hier.

Aber die Studie hat nicht nur Erkenntnisse zum Thema Väterkarenz gebracht – auch zahlreiche weitere Vorschläge rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind daraus entstanden.

Dazu gehören:

Verankerung der elternorientierten Personalpolitik in den Unternehmensleitlinien

Unternehmen geben das Signal, dass aktive Väter und Mütter bei ihnen erwünscht sind. Damit ist unter anderem gemeint, dass elternorientierte personalpolitische Instrumentarien in den Führungsalltag integriert sind und gute Vereinbarungsbedingungen für berufstätige Eltern bestehen.

Flexibilisierung der Arbeitszeit, der Arbeitsgestaltung und des Arbeitsortes

Von flexiblen Arbeits(zeit)modellen wie Gleitzeit und Teilzeit über Zeitkonten und Jahresarbeitszeit bis hin zu Jobsharing und Telearbeit – die Möglichkeiten, Eltern das Berufsleben zu erleichtern, sind zahlreich.

Offene Informations- und Kommunikationskultur

Unternehmen bieten ihren MitarbeiterInnen vielfältige Informationen rund um die Themen Work-Life-Balance, Elternschaft und Karenz. MitarbeiterInnenzeitungen, Infoveranstaltungen, MitarbeiterInnengespräche oder gemütliche Treffen bei einem „Eltern-Frühstück“ tun ein Übriges, um eine hervorragende Kommunikation zu garantieren.

Beratungsangebote

Coachings für MitarbeiterInnen, aber auch für Führungskräfte zum Thema Vereinbarkeit sowie arbeits- und karenzrechtliche Beratung – all das sind wichtige Schritte für die Elternwirtschaft.

Interne und externe Aus- und Weiterbildung

Die Themen Vereinbarkeit, Karenz, Karenzmanagement etc. sollen in Aus- und Weiterbildungsangebote integriert werden.

Karenzmanagement

Frühzeitige Regelung und flexible Gestaltung spielen eine große Rolle, wenn es um einen strukturierten Ausstieg, um die Zeit der Berufsunterbrechung und um Unterstützung beim Wiedereinstieg geht. Dazu zählen eine zeitgerechte gemeinsame Planung und Verteilung der Aufgaben vor der Karenz, Kommunikation und Weiterbildung während der Karenz, zum Beispiel durch Kontaktforen, oder eine gründliche Einschulung beim Wiedereinstieg.

Familienorientierte Serviceleistungen

Dazu zählen beispielsweise Informationen für Eltern, Eltern-Netzwerke, spezielle Seminare zur Work-Life-Balance oder auch Eltern-Trainings.

Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung

Von Babysitter-Börsen über Projekte zur Ferienbetreuung bis hin zur Möglichkeit, Kinder im Bedarfsfall in den Betrieb mitzunehmen und sie in einer Spielecke oder mit Computerspielen zu beschäftigen – es gibt verschiedenste Möglichkeiten zur Unterstützung.

Förderung der Väterkarenz und aktiven Vaterschaft

Verständnis und Offenheit für Väter wird im Unternehmen großgeschrieben, ihr Nutzen und Mehrwert erkannt und anerkannt. Schließlich sind bessere Väter bessere Mitarbeiter: Sie verfügen über mehr Sozialkompetenz, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und Effizienz. Väterfokussierte Angebote haben einen hohen Stellenwert – zum Beispiel kann die Vereinbarkeit aus der Sicht von Männern thematisiert werden. Ansprechpartner für den Informationsaustausch und die Karriereplanung stehen zur Verfügung.

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